Spiegeleier
Zum neulich vergrasten Huegel...
Der Fruehling in ruehrender Knospenhoffnung
wurde zum Sied von Kugeln...
Den Huegel zu erobern und danach zu halten,
Mussten sie den Befehl erfuellen.
„Ihr werdet Groskotzen, wo Pfeffer waechst zeigen“,
Hoerten sie den Obersten bruellen.
Doch ihnen entgegen Garben von Feuer
Pfiffen Maschienengewehre,
Maehten und schnitten sie, wie schneidet Aeste
eines Gaertners behende Schere.
Die Sonne lachte durch der Schimmelwolken
langsam ziehende Reihen -
Und Himmel erschien wie aus einzigem Ei
zubereitete Spiegeleier...
Und einer von ihnen, der seinem Schnurrbart
Rasieren ersparen wollte,
Weil dies ein schlechtes Vorzeichen fuer ihn
Bekanntlich bedeuten sollte,
Lief nicht, wie noetig, vorsichtig gebueckt
vor feindlicher Panzerfaust...
Ihn traf ein teufelsgenauer Schuss
und riss ihm den Bauch auf...
...Steh auf! – Nein, Beine knickten ihm ein,
als waere er jaeh gestolpert,
im Kater gestossen auf einen Stein...
Warum’s in den Schlaefen poltert
und krampfhaft zusammengezogen ist
vom seltsamen Hunger der Magen? –
flimmerten gleich im erloeschenden Hirn,
wie aus Kiesel - Funken, - die Fragen...
Er kniete und suchte das Eingeweide
Vergeblich wieder reinzuquetschen...
Doch sah zwischen Fingern nur rostiges Blut
heiter, wie Baechlein, plaetschern.
Und mit einem glucksenden Schluck,
als wollte er Schluchzen zuegeln,
Verzog er Gesicht vom durchgreifenden Schmerz,
der aehnlich war heissem Buegeln.
Beim Anblick vom eutergefaerbten Darm,
der unter den Haenden baumelt,
Empfand er sich selber in einem Albtraum,
wo alles, wie beim Betrunkenen, taumelt...
Er wollte erwachen, wollte sich vergewissern
Dass dies nur Gespenster seien,
Doch glaenzte hoehnisch ueber ihm der Himmel,
wie aus einem Ei Spiegeleier...
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