Reh

Es ist so schoen ein Reh zu sein
Und ueber wilde Wiesen rennen.
Betrunken sein auch ohne Wein,
Das muss man nur von selber koennen.

Es ist auch schoen ein Wolf zu sein,
Das schoene Reh auf Wiesen jagen.
Viel kuerzer freilich ist das Bein,
Doch das hat diesmal nichts zu sagen.

Es ist sehr schoen ein Adler sein,
Der wilden Jagd mal zuzusehen.
Am Ende ist er auch dabei,
Obwohl ihn keiner hat gesehen.

Als letzter kommt der Mensch dazu
Schiesst alles nieder,was sich reget.
Der fragt sich nicht,wohin,wozu,
Frisst alles auf,das heisst:er feget.

Und allerletzt ist einer auch,
Den sieht man nicht,hoert auch kein Wort.
Doch mancher spuert von ihm den Hauch,
Der ist der Schoepfer,der ist Gott.

Er hat der Welt so viel gegeben,
Den freien Willen gab er auch.
Wir leben hier,solang wir leben,
Doch tun wir alles fuer den Bauch.

Mit diesen Worten will ich enden.
Im Mutterleib fing alles an.
Man kann ja sowieso nichts aendern,
Nun mach dich auf und sei ein Mann!