Der Berg

Das war im Traum: ich sah zwei hohe Berge,
Die waren schoen in’n gruenen Wald gekleidt.
Und wir daneben, ja wir waren Zwerge.
O, wie ich doch die Berge so beneid!

Die stehen stark und moechtig auf der Erde,
Der Gipfel sieht jedoch den Himmel an.
Was muss ich tun, dass ich mal auch so werde,
Was muss ich tun, dass ich das auch mal kann?

Ein Adler, der zog Kreise hoch im Himmel.
Der Berg war unter ihm, um ihn das schoene Blau.
Das moecht ich auch, heraus aus dem Gewuemmel.
Die Fluegel tragen mich, mein Herz-vertrau.

So ist das nun, das schwere kann nicht fliegen,
Das leichte aber kann nicht feste stehn.
Nur ich, der Mensch, kann ueber alles siegen
Mit Kraft von oben, fliegen, doch auch gehn.

So steh ich nun- zwei Beine fest auf Erden,
Zwei Arme in den Himmel hochgestreckt.
O Gott, was soll noch aus mir werden?
Mein Geist ist frei, der Koerper ihn nur deckt.


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