Was heisst denken?
Reminiszenzen an Martin Heidegger
Jeder sehnt sich nach dem,
Was ihm am meisten fehlt.
Nun taeuscht sich mancher und denkt -
Es sei das Geld.
Jeder ahmt nach,
Was ihm am besten gefдllt.
Doch was er nachahmt,
Ist nicht mehr das, was zдhlt.
Und wenn wir erkennen –
Da sei was dran –
Entzieht es sich uns
Und treibt uns trotzdem voran.
Das Nichtanwesende
Wдhrt sich fort,
Doch wir kommen nicht an
Am ersehnten Ort.
Zuviel gehandelt
Und zuwenig gedacht?
Wo liegt der Anfang
Und worin die Macht.
Was sich entzieht,
Heisst noch nicht ungedacht,
Ja, dass die Wirklichkeit
Das Wirkliche ausmacht.
Das Angehende entgeht uns,
Indem es sich uns entzieht.
Das fuehlt man dauernd
Und doch nicht sieht.
Was sich entzieht,
Scheint abwesend zu sein.
Doch das Abwesende
Bricht in uns herein.
Und ob wir das merken
Oder nicht –
Es zieht uns an,
Indem es sich uns entzieht.
Der Mensch ist ein Zeichen,
Das ohne Deutung bleibt,
Solange die Vergangenheit
In seinem Gedaechtnis nicht wallt.
Der Sinn ist die Liebe,
Indem wir das Tiefere nehmen in Sinn.
Wir bedenken die Zeit –
Das verflьssigte Zinn.
Was da gewesen ist,
spricht den Menschen an.
Gleich, Muslim oder Christ –
Es treibt uns voran.
Das Seiende erscheint,
Indem es west.
Ob ist das Nichts mehr
Als der Rest.
Im Anwesen waltende
Gegenwart –
Ist das nicht das,
Was sich uns offenbart?
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