Fьnf Jahre

Fremde Menschen im fremden Land
Stehen vor mir wie eine Wand,
Die kьhle Mauer bewegt sich nicht,
Sie verdeckt mir die freie Sicht.

So habe ich fьnf Jahre gedacht,
Das hat mir ziemlich wenig gebracht.
Sich zu zerstцren ist nicht so schwer,
Die Welt zu ergrьnden dabei um so mehr.
 
Die alte starke Persцnlichkeit
Ist nicht hier, ist sehr weit.
Mit jedem neuen sonnigen Tag
Wird aus mir ein seelisches Wrack.

Das zieht sich schon seit fьnf Jahren hin,
Doch hat es alles ’nen wirklichen Sinn?
Wohin mit dem ganzen unnцtigen Krempel?
Soll ich verlassen den heiligen Tempel?

Ich denke an meine alten Freunde,
Sie schenken mir wahrhaftige Freude.
Mit einem verarmten erniedrigtem Land
Verbindet mich ein ewiges Band.

Fьnf Jahre leb’ ich an einem Ort,
Trotzdem mцcht’ ich immer noch fort.
Sollt’ ich nicht leben im Jetzt und Hier,
Dann hдtt’ ich keine Probleme mit mir.

Die Lцsung liegt eigentlich auf der Hand:
Ich ьberwinde den Schattenzustand,
Ich цffne meine geschundene Seele
Und stehe auf wie ’ne riesige Welle.
Ich nehme auf des Lebens Gestank
Und setze all meine Krдfte in Gang,
Dann spьre ich auch des Lebens Dьfte,
Sie werden das Alte herauslьften,
Und diese fьnfjдhrige schwere Last
Erscheint mir dann wie ein helfender Gast.
Ein Jemand, er hat mich beinahe ermordet
Und dadurch zum Kampfe aufgefordert.
Der Kampf ist zu Ende, er ist gleich vorbei,
Gleich bin ich mehr denn je dabei.

                Mьlheim, 25.05.2001


Рецензии
Отличный жизненный стих. Вы заглядываете еще на стихиру?
С приветом, А

Анна Карл   03.06.2005 01:25     Заявить о нарушении